UNSER ANGEBOT

In der Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat erhalten Mädchen, junge Frauen und betroffene Jungen Informationen und Unterstützung zum Schutz vor einer Zwangsverheiratung.

  • Die Ratsuchenden können sich per Telefon, E-Mail, Einzelchat oder Gruppenchat in einem geschützten Rahmen (SSL Verschlüsselung) an uns wenden. Nach telefonischer Absprache besteht auch die Möglichkeit einer Face-to-Face- Beratung.
  • Wir beraten anonym, d.h. wir gehen mit allem, was uns geschrieben oder gesagt wird, vertraulich um. Niemand erfährt, dass die Ratsuchenden mit uns Kontakt aufgenommen haben. Wir treffen keine Entscheidungen ohne das Einverständnis der Betreffenden.
  • Wir verfügen über ein überregionales Netzwerk zu Beratungs-, Hilfe- und Kriseneinrichtungen und vermitteln bei Bedarf an diese weiter.
  • In unserem interkulturellen Team arbeiten ausschließlich Frauen.
  • Unser kompetentes Beratungsteam berät in Deutsch, Englisch, Türkisch und Kurdisch.
  • E-Mails in Arabisch, Albanisch und Französisch werden in Kooperation mit einem Dolmetscherdienst (geschützt und anonym) bearbeitet. Die Beantwortung dieser Anfragen erfolgt so schnell wie möglich, benötigt jedoch etwas mehr Zeit.
  • Die Beantwortung der E-Mails erfolgt innerhalb von 3 Werktagen.
  • Wir beraten auch Angehörige und Vertrauenspersonen, sowie professionelle Helferinnen und Helfer, die beruflich mit dem Thema konfrontiert sind und Rat und Unterstützung suchen.
  • Die Website und das Informationsmaterial stehen in folgenden sechs Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Türkisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Kurdisch und Albanisch. Flyer können, auch in großer Stückzahl, kostenlos versendet werden oder stehen auch als Download bereit.

 

PRÄVENTIONSVERANSTALTUNGEN ZUM THEMA MÄDCHEN STÄRKEN - VOR ZWANGSHEIRAT SCHÜTZEN

5 gut gelaunte junge Frauen, die an einer Straße sitzen

Als Folge erzwungener früher Heirat müssen Mädchen häufig die Schule oder Berufsausbildung abbrechen und geraten dadurch in einen Kreislauf von Bildungsmangel und Abhängigkeit. Wenn Mädchen oder junge Frauen sich weigern, die für sie bestimmte Heirat einzugehen, sind sie oft Repressionen durch die eigene Familie ausgesetzt, die von Beschimpfungen und Drohungen über Prügel bis hin zur Tötung im „Namen der Ehre“ reichen können.

Ziel der Fachberatungsstelle ist es, Mädchen frühzeitig zu informieren, zu unterstützen und so zu stärken, dass sie eine individuelle Möglichkeit finden, um nicht zwangsverheiratet zu werden.

Daher bieten wir halbtägige kostenlose Präventionsveranstaltungen für alle Schulformen an. Diese werden von zwei Pädagoginnen im interkulturellen Team durchgeführt und richten sich an Mädchen ab der 8. Klasse.

Mit Themen, wie Geschlechterrollen im interkulturellen Kontext, Liebe, Vielfalt, Selbstbestimmung bei Partnerwahl und Lebensplanung und der Wichtigkeit eines Berufs in Bezug auf die eigene Unabhängigkeit können alle Mädchen einer Klasse angesprochen und gestärkt werden. Darüber hinaus werden Informationen über Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten für Mädchen in Notlagen, speziell auch für Mädchen, die von einer Zwangsheirat bedroht sind, gegeben.

 

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN ZUM THEMA ZWANGSHEIRAT

Die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat bietet Informationsveranstaltungen für MultiplikatorInnen in ganz Nordrhein-Westfalen an.

Wir informieren, sensibilisieren und bilden Fachkräfte aus unterschiedlichen Handlungsfeldern über Zwangsheirat und Gewalt im Namen der "Ehre" in Vorträgen, Informationsveranstaltungen, Diskussionen und Workshops fort.

Zu folgenden Bereichen können diese angeboten werden:

  • Hintergrundwissen über Zwangsheirat in Abgrenzung zur arrangierten Ehe und Gewalt im Namen der "Ehre"
  • Hintergründe der Zwangsheirat und welche Warnsignale darauf hindeuten können
  • Drohende Zwangsheirat erkennen und richtig handeln
  • Krisenintervention und Unterbringungsmöglichkeiten
  • Zwangsheirat im Kontext Schule
  • Interkulturelle Onlineberatung als Zugangsweg und Hilfe für gewaltbetroffene und bedrohte Mädchen und Frauen
  • Frühehe und Flucht

Leitfragen einer Fortbildung können sein:

  • Wie kann ich eine drohende Zwangsheirat erkennen?
  • Was kann ich tun (Prävention und Intervention)?
  • Welche Hilfsangebote kann ich in Anspruch nehmen, um den Betroffenen zu helfen?

Anhand von Fallbeispielen aus der Beratung können diese Fragen in der Fortbildung beantwortet werden.

Bei Bedarf an Fortbildungsveranstaltungen u.ä. zur Thematik können Anfragen direkt an die Mitarbeiterinnen der Fachstelle gestellt werden. Auch Vertrauens- und Unterstützungspersonen können sich für eine vertrauliche Beratung an uns wenden.